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Bär Nr.6, Der Maisenbär

 

Von Anfang an erfreuen sich unsere Lettertypen-Bären großer Beliebtheit, und so war es nur eine Frage der Zeit, dass unsere Bären Zuwachs bekommen. Hier ist er: Der Maisenbär, liebevoll von Petrus Akkordeon entworfen und in Forex geschnitten. Somit ist er der jüngste Bär in unserer Reihe. Nr.6 wurde auf unserem Original Heidelberger Cylinder wie immer mit zwei Farben gedruckt. Highlight diesmal ist die rote Zunge. Sie wurde mit dem Skalpell aus der Form geschnitten, sozusagen eine analoge Separation, mit auf die rote Form gepackt und  zusammen mit dem Satz passgenau gedruckt. Die Typo aus Holz und Blei wurde von Anika Arndt gesetzt. Format ist 50 x 70 cm und gedruckt wurde auf einem 160 g/m² Karteikartenkarton aus DDR Produktion, welches in den 80er Jahren hergestellt wurde. Ein Dank gilt Hendrik Liersch von der Corvinus Presse, der diese Zusammenarbeit ins Leben rief.

 

 

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Die Schönsten Deutschen Bücher 2021

Als wir 2015 das erste Mal die 25 „Schönsten Deutschen Bücher“ der Stiftung Buchkunst bei uns in der Offizin zu Gast hatten, hätten wir nie gedacht, dass eines Tages ein von uns gedrucktes und hergestelltes Buch zu den 25 „Schönsten“ gehören würde.

Wir freuen uns wie Bolle, dass das Buch des TOC Verlages „The Cost of Living“ von Deborah Levy zu den 25 schönsten deutschen Büchern 2021 gehört.

Man kann den gesamten Druckprozess auch ein Treffen der Generationen nennen, denn es ist erstaunlich, wie das Beste aus Vergangenheit und Gegenwart zusammen passen. Die Schmuckfarbe wurde auf einer modernen Heidelberger Speedmaster in der Druckerei Schiemenz gedruckt, die Illustrationen und Typo passgenau auf unserem Heidelberger Cylinder (Bj. 1954) im Buchhochdruck*. Die Buchbinderei Müller aus Leipzig hat das Buch in perfekter Qualität nach unseren Wünschen gebunden.
Na klar, wir werden 2022 die 25 „Schönsten Deutschen Bücher 2021“ hier in der Druckerei ausstellen und freuen uns schon sehr auf die anderen 24 Preisträger und natürlich ganz besonders auf euch. Den genauen Termin geben wir früh genug bekannt.

Hier noch ein paar Infos zum Buch:
Festeinband mit Schutzumschlag, 144 Seiten Inhalt
Herausgeber: Birgit Schmitz, TOC Publishing, Berlin
Gestaltung, Satz und Illustrationen: Erik Spiekermann, Berlin
Produktion: Daniel Klotz, Die Letterypen, Berlin
Ofsettdruck: Druckerei Schiemenz, Cottbus
Buchhochdruck: Die Lettertypen, Berlin
Buchbindung: Buchbinderei Müller, Leipzig
Schutzumschlag: Gmund Cotton
Papier: 90g Schleipen Werkdruck
Vor- Nachsatz: Peyer Surbalin Linea
Bezug: Schabert Brillianta
gesetzt in William Text von Maria Doreuli und FF Real von Erik Spiekermann
Printed in Germany
ISBN 978-3-949164-00-2
www.toc.berlin

Fotos: Uwe Dettmar, Daniel Klotz

* Buchhochdruck ist ein Kunstwort was sich aus Buchdruck und Hochdruck zusammensetzt. Gerade für die jüngeren unter uns ist dieses Wort selbsterklärend. Da wir genau diesen Menschen Lust und Mut machen wollen, sich mit dem Buchdruck zu beschäftigen und Produkte im Buchdruck zu wagen, definieren wir dezidiert Buchhochdruck (zur Unterscheidung von „ein Buch drucken“) oder eben dem Digitaldruck.Dass sich der „Buchdruck“ als Verfahren von selbst erklärt, mag zur Zeit seiner Erfindung und Blüte logisch und unausweichlich gewesen sein, es gab ja nichts anderes, wenn man von reproduzierbarer Massenherstellung ausging.

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Wie können Menschen den Buchdruck erleben, die blind sind oder sehr schlecht sehen können?

Im Januar waren wir zu Gast bei der Wiedereröffnung der Druck-Abteilung im Berliner Technikmuseum. Für uns war das eine spannende Präsentation, aber wie ist das eigentlich für Menschen, die nicht oder nur sehr schlecht sehen können?

Das Museum hat sich dazu Gedanken gemacht und mit Hilfe der Berliner Designerin Ellen Schweizer (www.schweizergestaltung.de) und der Design For All Agentur Tactile Studio (www.tactilestudio.de) ein System von Informationstafeln entwickelt, mit dem auch blinde und seheingeschränkte Menschen die Wunder des Buchdrucks erleben können.

Ellen Schweizer übernahm dabei die Koordination und Konzeption der Barrierefreiheit für blinde und seheingeschränkte Besucher und verknüpfte die Arbeit von Designern, Ausstellungsarchitekten und Kuratorin.

Hier leistete Ellen Schweizer Beratung zur Umsetzung einer barrierefreien Caesarscheibe für die Ausstellung ›Das Netz‹ im Deutschen Technikmuseum Berlin: Man findet nicht nur Punktschrift auf der Scheibe, sondern auch die Buchstaben der Sehenden, die tastbar, als Profilschrift, umgesetzt wurden, sodass auch für z.B. späterblindete Besucher, die keine Braille lesen können, die Scheibe nutzbar wird.
Hier leistete Ellen Schweizer Beratung zur Umsetzung einer barrierefreien Caesarscheibe für die Ausstellung ›Das Netz‹ im Deutschen Technikmuseum Berlin: Man findet nicht nur Punktschrift auf der Scheibe, sondern auch die Buchstaben der Sehenden, die tastbar, als Profilschrift, umgesetzt wurden, sodass auch für z.B. späterblindete Besucher, die keine Braille lesen können, die Scheibe nutzbar wird. Die taktile Caesarscheibe wurde von Tactile Studio konzipiert und hergestellt.

In ihrem Büro geht Ellen Schweizer einen ungewöhnlichen (und inzwischen preisgekrönten) Weg – sie setzt auf Schönheit in der Inklusion. Denn nur, wenn die Texte, Grafiken und Bilder ansprechend gestaltet sind, machen sie Menschen jeder Sehstärke Lust, sich mit ihnen zu beschäftigen – im Idealfall gemeinsam.

Design ist für sie der Schlüssel zu Inklusion, dazu, dass sehende und blinde Menschen Dinge gemeinsam erleben können:

„Inklusion braucht gutes Design, denn gutes Design ist immer für alle. Wenn wir inklusiv gestalten, entstehen bessere Produkte, von denen alle profitieren.“

Ellen Schweizer
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Der Tagesspiegel hat uns besucht

Letterpress, Lettertypen, Buchdruck, Zeitungsdruck

Der Tagesspiegel hat uns besucht und gestern (8.1.2019) einen sehr schönen Beitrag veröffentlicht – vielen Dank dafür an den Redakteur Andreas Conrad, der sich die Zeit und die Genauigkeit gegönnt hat, unsere Arbeit und unsere Ziele positiv zu hinterfragen und nicht nur huschhusch ein paar Zeilen zusammenzukloppen. Er berichtet von unseren Projekten, Maschinen und Zielen. Und von Daniels Auftritt als Drucker in der TV-Serie Babylon Berlin.

Die von ihm beschriebene Szene, dass unsere Johannisberger Schnellpresse Passanten anlockt, ereignet sich regelmäßig.

Ein Wunderwerk der Technik, allerdings der von 1924: eine Johannisberger Schnellpresse aus Geisenheim am Rhein, mit der man Papierbögen bis zu einer Größe von 130 mal 92 Zentimeter bedrucken kann. Ein Ungetüm, das, wenn sie erst mal loslegt, zuverlässig Passanten anlockt, die sich die Nase an den Fenstern ihres Heims plattdrücken oder schon mal neugierig Einlass begehren bei „Johannas“ Herrn und Meister Daniel Klotz, um zuzuschauen bei dem noch heute faszinierenden Druckvorgang – über ein halbes Jahrtausend nach Johannes Gutenbergs Wirkungszeit.

Liebe Fußgänger, Nachbarn und verirrte Nachtschwärmer: Bitte habt Verständnis dafür, dass wir nicht jeden spontanen Besucher einlassen bzw. ausführlich unterweisen und betreuen können. Wenn die Maschinen laufen, muss man ihnen tatsächlich die volle Aufmerksamkeit widmen. Da gibt es keine Sensoren und keinen Computer, der wacht. Sondern nur einen (oder zwei) Drucker.

Begleitet wurde Andreas Conrad von der Fotografin Doris Spiekermann-Klaas, die mit ihren Bildern die Stimmung hier in der Offizin sehr schön eingefangen hat.

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Inline-Perforation an der Johannisberger Schnellpresse

Für den Druck der Krautrepoter-Zeitung hatten wir uns noch etwas Besonderes überlegt. Die Zeitung sollte so gefalzt und perforiert werden, dass der Leser die Seiten erst auftrennen muss, unbeschnitten, wie früher viele Bücher ausgeliefert wurden. Wobei – müsste es dann nicht ungeschnitten heißen? Unbeschnitten kann ja auch bedeuten, dass die Seitenränder nur nicht gerade beschnitten wurden. Bei ganz alten Zeitschriften sieht man das oft, bei denen das Papier an den Rändern so krumm und schief ist, wie es vom Sieb abgenommen wurde.

Druckerzeugnisse waren damals teuer, Buchblöcke zum Beispiel wurden oft ohne Einband verkauft. Die unbeschnittene Auslieferung sollte das Innere des Buchblocks für den Transport und ggf. die Weiterverarbeitung schützen. Heute hat ein unbeschnittenes Buch bzw. eine unbeschnittene Zeitung einen eher ästhetischen Wert für den Leser – und es macht auch mehr Spaß, die Zeitung selbst zu öffnen!

So weit die Idee. Die Johannisberger Schnellpresse, auf der wir die Zeitung in druckten, kann auch Papier schneiden, und zwar inline während des Druckprozesses! Wo man schneiden kann, sollte man doch auch perforieren können, waren wir uns sicher.

Ganz so leicht war es dann doch nicht, denn das sehr leichte Zeitungsdruckpapier reagierte extrem empfindlich auf das Perforationsrad. Mal lagen die Einschnitte zu eng, dort ergab es eher einen kompletten Schnitt, als eine Perforation. Mal lagen sie zu weit auseinander, man konnte die perforierte Linie also nicht sauber öffnen.

Die Lösung brachte nach vielen Versuchen ein selbstgebautes Perforationsrad. Das Ergebnis zeigen wir euch hier demnächst.

Krautreporter, Inline-Perforation, Perforation, Buchdruck, Zeitungsdruck, Johannisberger Schnellpresse
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Daniel Klotz im Podcast mit InsidePrint

In der vierten Ausgabe des Druckexperten-Podcasts InsidePrint berichtete Daniel im Gespräch mit Britta Wartke und Sebastian Senff über unsere Arbeit und von seiner Nebenrolle als Drucker in der Filmreihe Babylon Berlin.

Unsere Webseite ist neu

Hurra, wir haben vor einigen Tagen unsere neue Webseite gestartet. Natürlich waren wir auch vorher schon online, jedoch spiegelte unser alter Auftritt unsere aktuelle Entwicklung nicht wider. So fehlte eine Blogfunktion, während wir gleichzeitig bei Facebook merkten, wie groß euer Interesse und die Bereitschaft sind, aktiv an Diskussionen rund um den Buchhochdruck/Letterpress teilzunehmen (ob, bzw. worin wir den Unterschied sehen, lest ihr übrigens auf der Startseite im Beitrag „Buchhochdruck, Buchdruck, Letterpress“).

Diesen Austausch mit Freunden und Experten wollten wir nicht länger auf Facebook beschränken. In unserem Blog werden wir über den Buchhochdruck/Letterpress, Maschinen, Techniken, Material, Projekte und auch Kollegen berichten. Jeder Blogbeitrag bietet eine Kommentarfunktion, die auch abonniert werden kann.

Auf der Seite „Maschinen“ stellen wir unseren Maschinenpark vor. Hier werden wir demnächst auch noch einige Audio-Files ergänzen, damit ihr den Maschinen beim Arbeiten zuhören könnt.

Über „Kontakt“ freuen wir uns über eure Fragen und Hinweise, im Kontaktformular könnt ihr auch Dateien übertragen, bspw. Daten für eine Druck-Anfrage.

Wer über neue Beiträge informiert werden möchte, bestellt unseren Newsletter. Wer nicht, schaut trotzdem auf die Newsletter-Seite, der fröhlich-ironische Abonnement-Text von Tilman Rammstedt lohnt den Besuch! Weiterlesen

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Wir waren zu Gast im Erich Ohser-Haus in Plauen

Es gibt Termine, die sind einfach nur schön. So war es am Freitag im Erich Ohser-Haus in Plauen. Eri...

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Es gibt Termine, die sind einfach nur schön. So war es am Freitag im Erich Ohser-Haus in Plauen. Erich Ohser ist vielen von uns besser bekannt als e.o.plauen. Unter diesem Pseudonym veröffentlichte er seine berühmten Vater-und-Sohn-Geschichten.

Wir druckten für das Museum kostenlos zwei Plakate in limitierter Auflage auf unserer Schelter & Giesecke von 1925.

Zum Dank erhielten wir am Freitag die originale erste „gelbe“ Ausgabe von Vater und Sohn aus dem Jahre 1935! Ganz herzlichen Dank dafür, wir haben uns riesig gefreut! Weiterlesen

Kauft mehr Pommesse!

Claudia Pietsch freute sich vor einigen Tagen in der Berliner Zeitung über die berühmt-berüchtigte "...

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Claudia Pietsch freute sich vor einigen Tagen in der Berliner Zeitung über die berühmt-berüchtigte „Berliner Schnauze“. Unter der Überschrift „Statt Dinkelbratling: Kauft mehr Pommesse!“ berichtete sie vom Besuch einer Pommesbude: „Stand ich doch am Bahnhof Schönhauser an der Wurstbude, die seit Jahrzehnten mein Vertrauen genießt, und wartete auf eine Curry (normal, nicht bio). In dem bunten Häuschen wurde emsig gesotten, dann steckte eine rothaarige Verkäuferin den Kopf aus dem Fenster und rief in Richtung der Tische auf der Straße: „Die Pommesse sind fertig“. Weiterlesen

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Museum auf Rädern

Museum auf Rädern

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Eine coole Idee, das Museum kommt zu den Leuten! Das Konzept der Drucker-Fahrräder ist toll und auch die Reaktivierung historischer Holzdruckblöcke wird nicht nur Letterpresser-Herzen höher schlagen lassen. Vielen Dank an Novum World of Graphic Design für diese schöne Geschichte über das Museum Plantin-Moretus und die Kampagne der Agentur Kastaar.

Museum auf Rädern

Um auf die Eröffnung des Druckerei-Museums Plantin-Moretus aufmerksam zu machen, ließen sich die Kreativen von Kastaar etwas besonderes einfallen.

http://novum.graphics/de/news/illustration/detail/museum-auf-raedern/