Unser Iron Team

Hier stellen wir euch einige unserer Maschinen vor. Die Seniorin im Haus ist eine Krause Kniehebelpresse von ca. 1875, die größte Maschine ist die großformatige Johannisberger Schnellpresse von 1924, die unseres Wissens in Europa das einzige funktionstüchtige Exemplar ist.

  • Original Heidelberger Cylinder, S-Serie, 1954

    Fotos: Aileen Kapitza

  • Original Heidelberger Zylinder, Blick auf den Walzenstuhl. Foto: Aileen Kapitza

Original Heidelberger Cylinder „Heidi“, 1954

Der OHZ ist unsere „Brot- und Butter“-Maschine für viele Auflagen und Formate. Er erreicht bei leichteren Formen bereits mit zwei Walzen hervorragende Druckergebnisse – und der Drucker spart sich Arbeit beim Walzenwaschen. Beim Flächendruck hingegen verwenden wir immer alle vier Walzen.

Die verschiedenen Durchmesser der Auftragswalzen helfen, Dubliererscheinungen zu überbrücken.

Für den Druck vom Photopolymer-Klischee verwenden wir ein – eigens für unseren OHZ gegossenes – großformatiges Magnetfundament.

Die Maschine ist ein sogenannter „Knochenbrecher“, weil die Einhebelsteuerung beim Not-Aus oder bei Leerlaufen des Anlegers ohne Vorwarnung rabiat von der Stellung „Druck“ in die Stellung „Halt“ springt. Da sollte besser keine Hand im Weg sein! Bei späteren Modellen wurde das zum Glück geändert.

  • Original Heidelberger Cylinder S-Serie 1355-4, Baujahr 1954
  • Maschinennummer 4945
  • max. Papierformat: 72 x 54 cm
  • max. Druckformat: 70 x 50 cm

Fotos: Aileen Kapitza | Audio: Rainer Ippen

  • Johannisberger Schnellpresse

    Auf dieser Maschine drucken wir bis zum Papierformat 130 × 92 cm

  • Drucksaal in der Lettertypen-Druckerei, intern auch „Grosses Kino“ genannt. Links die Johannisberger...

Johannisberger Schnellpresse „Johanna“ von 1924 mit Kleim & Ungerer-Anleger (1925)

Unsere Johannisberger Schnellpresse wurde 1924 gebaut, es dürfte sich um eine „Vorwärts Nr. 9 Massiv“ handeln. Das maximale Papierformat beträgt 130 × 92 cm. Sie ist ein Stoppzylinder, man kann den Druck also nicht abstellen! Deshalb ist immer ein Bogen in der Maschine, anderenfalls würde der Druck auf den Aufzug kommen.

Wir betreiben sie heute mit einem Kleim & Ungerer-Anleger “Universal“ von 1925. Schnellpresse und Anleger sind für uns alte Bekannte. Herbert Klotz (der Vater des Lettertypen Daniel Klotz) hat sie in den 1980er Jahren aus einer Potsdamer Druckerei geholt und in über einjähriger Arbeit liebevoll restauriert.

Eine Besonderheit des Anlegers sind seine neuen Sauger, für die wir ganz simple Türstopper aus dem Baumarkt verwendeten.

  • Johannisberger Schnellpresse, Baujahr 1924, Maschinennummer 10844
  • max. Papierformat: 130 x 92 cm
  • max. Druckformat: 125 x 85 cm
  • Rechenauslage
  • Kleim & Ungerer-Bogenanleger, Baujahr 1925, Fabrikatsnummer 20027
  • Schelter & Giesecke HA2, 1925

    Unsere Expertin für Plakate mit großen Holzschnitten und Typo in Auflagen ab ca. 100 Stück.

Schelter & Giesecke „Schelli“, 1925

Unsere Schelter & Giesecke HA2 mit Handanlage, Zylinderfärbung, zwei Auftragswalzen und Stabausleger von 1925 ist ebenfalls (wie die Johannisberger Schnellpresse) ein Stoppzylinder. Auf ihr drucken wir hauptsächlich Plakate mit großen Holzschnitten und Typo in Auflagen ab ca. 100 Stück.

Die Maschine war ursprünglich für Transmissionsantrieb ausgelegt, später wurde sie elektrifiziert. Leider gibt es keine Unterlagen zu dieser Maschine, bis auf den Kaufvertrag von 1926, mit dem die Buchdruckerei Krull die Maschine gebraucht von der Firma Robert Hagelmoser übernahm.

  • Schelter & Giesecke HA2 (Handanleger 2), Bj. 1925
  • max. Papierformat: 70 x 50 cm
  • max. Druckformat: 65 x 48 cm
  • 2 Farbauftragswalzen
  • Rechenauslage
  • Krause Kniehebelpresse

    Fotos: Max Zerrahn

Krause Kniehebelpresse „Frau Krause“, ca. 1875

Dieses Schätzchen ist richtig alt und trotzdem ständig im Einsatz. Es ist eine Krause Kniehebelpresse, vermutetes Baujahr ca. 1875. Auf ihr entstand früher die SPD-Zeitschrift „Vorwärts“.

Wir drucken auf der Krause Plattencover, Holz- und Linolschnitte sowie Plakate. Die Farbe wird mit einem Farbballen oder einer Farbrolle aufgebracht.

Unsere Krause ist wahrlich kein Leichtgewicht, dient aber dennoch auch als „mobiler“ Drucker für Messen und Events. Ihr Funktionsprinzip ist recht nahe an der Gutenbergschen Presse und die Gäste bekommen an ihr sehr schnell ein Gefühl für das Drucken mit seinen Elementen Papier, Farbe, Druckform und Druck.

  • max. Papierformat: 78 x 58 cm
  • max. Druckformat: 75 x 55 cm

Fotos: Max Zerrahn

  • Adast Grafopress 10 x 15 GPE

    Fotos: Max Zerrahn

Adast Grafopress 10 x 15 GPE , 1986

Die „Ostblock“-Alternative zum OHT Original Heidelberger Tiegel war der Grafopress des tschechischen Herstellers Adast. Wir haben zwei Grafopress 10 x 15 GPE im Einsatz, die im Osten heute noch weit verbreitet sind.

Konstruktiv sind die Grafopress weitgehend eine Kopie der Original Heidelberger Tiegel. Ganz so schön wie diese sind sie nicht, aber für die original-hässliche Lackierung können sie ja nichts.

Technisches Highlight ist die abstellbare Mechanik der Farbauftragswalzen. Die Walzen müssen für Stanz- und Prägearbeiten nicht ausgebaut werden.

  • max. Papierformat: 38 x 25,4 cm
  • max. Druckformat: 24 x 34 cm
  • 2 Farbauftragswalzen

Fotos: Max Zerrahn

FAG Andruckpressen TP510 und AP510

Kleinere Plakate drucken wir auf unseren FAG Andruckpressen TP510 und AP510 aus den 1950er Jahren. Sie können sowohl mechanisch, als auch elektrisch betrieben werden.

Highlight jeder Vorführung der AP510 ist ihr „magisches Auge“, eine kleine Leuchte, die anzeigt, dass das Farbwerk läuft.

  • FAG Andruckpressen TP510 und AP510
  • max. Papierformat: 36 x 52 cm
  • max. Druckformat: 35 x 50 cm
  • 2 Farbauftragswalzen
  • Handanlage mit Seitenmarke
  • Linotype, Mod. 16

    Fotos: Aileen Kapitza

Linotype, 1972

Wir arbeiten im Handsatz sowie mit Klischees, können aber auch Zeilensatz mit unserer Linotype, Mod. 16, herstellen. Die Maschine verfügt über vier Magazine (ein sogenannter 4-Decker). Wir können mit ihr bis 18 Punkt Schrift setzen und gießen.

Fotos: Aileen Kapitza

  • Krause-Polygraph Papierschneidemaschine

    Foto: Max Zerrahn

Schneidemaschine von Krause-Polygraph Leipzig, 1950

Die Schnittbreite der Maschine beträgt 1,30 Meter. Der kleine Schalter vorne an der Maschine startet diese nicht etwa, er macht nur Licht am Messer und an der Skala.

Hogenforst Rapid (Trettiegel)

  • max. Papierformat: 29 x 19 cm
  • max. Druckformat: 26 x 16 cm
  • 3 Farbauftragswalzen
  • mechanischer Bogenauswurf
  • Handanlage

Hogenforst Stabil (Boston Tiegel), ca. 1910

  • max. Papierformat: 29 x 19 cm
  • max. Druckformat: 26 x 16 cm
  • 2 Farbauftragswalzen
  • Handanlage

weitere Maschinen

  • Prüfpresse Triumph, max. Druckformat A3
  • Petzold Solo Abdruckpresse, höhenverstellbarer Zylinder, max. Druckformat A3
  • … und viele kleine Schätze