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Inline-Perforation an der Johannisberger Schnellpresse

Für den Druck der Krautrepoter-Zeitung hatten wir uns noch etwas Besonderes überlegt. Die Zeitung sollte so gefalzt und perforiert werden, dass der Leser die Seiten erst auftrennen muss, unbeschnitten, wie früher viele Bücher ausgeliefert wurden. Wobei – müsste es dann nicht ungeschnitten heißen? Unbeschnitten kann ja auch bedeuten, dass die Seitenränder nur nicht gerade beschnitten wurden. Bei ganz alten Zeitschriften sieht man das oft, bei denen das Papier an den Rändern so krumm und schief ist, wie es vom Sieb abgenommen wurde.

Druckerzeugnisse waren damals teuer, Buchblöcke zum Beispiel wurden oft ohne Einband verkauft. Die unbeschnittene Auslieferung sollte das Innere des Buchblocks für den Transport und ggf. die Weiterverarbeitung schützen. Heute hat ein unbeschnittenes Buch bzw. eine unbeschnittene Zeitung einen eher ästhetischen Wert für den Leser – und es macht auch mehr Spaß, die Zeitung selbst zu öffnen!

So weit die Idee. Die Johannisberger Schnellpresse, auf der wir die Zeitung in druckten, kann auch Papier schneiden, und zwar inline während des Druckprozesses! Wo man schneiden kann, sollte man doch auch perforieren können, waren wir uns sicher.

Ganz so leicht war es dann doch nicht, denn das sehr leichte Zeitungsdruckpapier reagierte extrem empfindlich auf das Perforationsrad. Mal lagen die Einschnitte zu eng, dort ergab es eher einen kompletten Schnitt, als eine Perforation. Mal lagen sie zu weit auseinander, man konnte die perforierte Linie also nicht sauber öffnen.

Die Lösung brachte nach vielen Versuchen ein selbstgebautes Perforationsrad. Das Ergebnis zeigen wir euch hier demnächst.

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