Unsere Ariston ELKA N

Die Ariston-Druckmaschinen der Ariston-Werke in Dresden sind etwas ganz Besonderes. Durch den vertikalen Lauf der Druckform sind sie sehr kompakt und sie vermitteln eine filigrane Ästhetik.

Ariston Druckmaschinen scheinen sehr selten zu sein, zumindest haben wir bisher noch keine Offizin oder Museum gefunden, die Aristons besitzen.

Umsomehr freuen wir uns, dass wir kürzlich stolze Besitzer zweier Ariston ELKA-Maschinen wurden. Es handelt sich um das Modell N mit einem Druckformat 32 x 44 cm. Das größere Schwestermodell F1 (das wir leider [noch] nicht haben) druckt bis zum Format 36 x 52 cm.

Unsere Aristons sind leider in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Wir sind jetzt auf der Suche nach Informationen über diese Maschinen, wobei uns wirklich jedes Detail helfen kann, seien es Handbücher, Prospekte, Teilelisten oder persönliche Erfahrungsberichte -> Kontakt.


Video – zur Einstimmung 🙂

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Bücher

Klimschs Jahrbuch 28 von 1933 über die ELKA

Klimschs Jahrbuch 28 von 1933

Zylinderflachformmaschinen

Bei den Haltzylindermaschinen wurden wesentliche Fortschritte bei der Durchbildung der Bogenausleger erreicht. Bestrebungen zur weiteren Vereinfachung der Bedienung wirken sich vorteilhaft aus.

Bild: Vertikal-Schnellpresse “Elka1“; Ariston-Elka Maschinenfabrik AG., Dresden

Unter den in den letzten Jahren auf den Markt gekommenen Druckautomaten nehmen die Vertikal-Schnellpressen „Elka“, die in zwei Größen bis zu dem Papierformat 38×53 cm gebaut werden, eine besondere Stellung ein. Ihr Hauptmerkmal ist die Vertikalstellung des durch Gegengewichte ausbalancierten Druckfundaments. Der ortsfest gelagerte Druckzylinder wird nach jeder Umdrehung angehalten: dadurch wird einwandfreie Bogenanlage gewährleistet. Unsere Abbildung zeigt die kräftige Maschine im Betriebszustand; sie ist mit dem bekannten „Universal“-Bogenanleger ausgerüstet. Die sorgfältig durchgebildete Maschine, deren Aufbau hinreichend bekannt ist, wurde neuerdings zur Steigerung der Leistungsfähigkeit mit einer zwangsläufigen Bogenausführung versehen, die die Verarbeitung aller Papiersorten und -stärken ermöglicht und ein Verschmieren der frischen Drucke ausschließt. Die Druckbogen werden dabei nach Beendigung des Druckvorgangs an ihrer vorderen Kante mittels einer Greiferstange von den Zylindergreifern abgenommen und durch ständig kreisende Arme weiterbefördert. Von diesen werden die Bogen mit dem frischen Druck nach oben einem hin- und herfahrenden Rechen übergeben, wobei die am Auslegerrechen vorhandenen Greifer die Bogen von der Greiferstange abnehmen. Danach bewegt sich der Rechen bis über den Auslegetisch, wo die Bogen von den Greifern freigegeben werden. Gleichzeitig senken sich die auf obenstehender Abbildung erkennbaren Sperrzungen, die auf einer Welle über dem Auslegerrechen angeordnet sind und die Bogen zurückhalten, während der Rechen in seine Anfangsstellung zurückkehrt. Die bedruckten Bogen gelangen danach ruhig und senkrecht auf den Auslagestapel, ohne die vorher ausgelegten Bogen zu beschädigen oder zu verschmieren. Der Auslegetisch ist offen zugänglich, so dass selbst bei hoher Druckgeschwindigkeit mühelos eingeschossen werden kann.


Hans J. Burmeister: Der Buchdrucker. Ein Handbuch für alle Zweige des Berufes. Lübeck: Selbstverlag, 1929. S. 211 ff.

Zylinderdruck-Automat „Elka“

Der Konstrukteur des ,,Elka“-Zylinderdruck-Automaten ist von dem Gedanken ausgegangen, die Vorteile des Zylinderdruckes auch auf die kleinsten Akzidenz- und Qualitätsarbeiten zu übertragen und die Rentabilität der Maschine durch automatische Bogen-An- und Ablage zu erhöhen, zumal in der Praxis heute meistens die höchsten Anforderungen an die Qualität selbst kleinster Formate gestellt werden müssen. Neben hoher Stundenleistung der Maschine bietet die Gewähr bester Qualitätsarbeit bei dem heutigen starken Wettbewerb die einzige Möglichkeit für den Buchdruckereibesitzer, um vorwärtszukommen. Diesem Gebot der Stunde entspricht bis in die letzten Konsequenzen hinein der „Elka“- Druckautomat, der sich durch leichteste Bedienung und durch engste Raumbeschränkung, die den heutigen knappen Platz-verhältnissen Rechnung trägt, bald in den Druckereibetrieben unentbehrlich machen wird.

Die Abbildung im Buch zeigt ein deutlich früheres Modell der Ariston Elka

Die Maschine, welche als größtes Papierformat 28 x 39 cm verdruckt, ist als Zylinderschnellpresse anzusprechen, bei der die „Horizontale“ in die „Vertikale“ gebracht worden ist. Das Druckfundament ist, wie bei der richtigen Schnellpresse, beweglich, und zwar läuft es auf- und abwärts in senkrechter Richtung. Durch einen Rollwagen mit geschliffenen Laufrollen, dessen Führung auf der ganzen Länge angreift, wird der Druck aufgenommen und auf die genau tuschierten Laufbahnen übertragen. Ein Durchfedern des Druckfundaments ist durch seine stabile Bauart und durch die beiderseitige Führung in präzis gearbeiteten Decklisten ausgeschlossen. Das Grundgestell besteht aus einem Gußstück und ist neben sorgfältigster Bearbeitung – sämtliche Wellen laufen in Bronzebuchsen – so massiv und stark verrippt, daß irgendwelches Nachgeben unmöglich ist. Der vollkommen stoß- und erschütterungsfreie Gang der Maschine, der sich durch hervorragende Gleichmäßigkeit infolge des an zwei Rollenketten auf-gehängten Gegengewichtes, welches ebenfalls in Laufschienen geführt wird, auszeichnet, verbürgt Präzisionsarbeit.

Der auf einer Spezialmaschine geschliffene Druckzylinder besitzt eine so starke Wandung und ist außerdem noch in der Mitte versteift, daß sein Durchbiegen außer dem Bereich der Möglichkeit liegt. Die Achse des Druckzylinders ist nicht eingezogen, sondern eingegossen und läuft in geteilten Bronzelagern. An beiden Seiten des Zylinders befinden sich Schmitzringe, und die entgegengesetzt am Druckfundament befestigten Schmitz¬leisten garantieren eine absolut gleichmäßige Abwicklung des Druck Vorganges.

Wie bereits erwähnt, ist die Maschine eine aufrechtgestellte Stoppzylinder-Schnellpresse mit vertikal bewegtem Druckfunda-ment. Klemmlineal, Greifer- und Markenanordnung sind wie bei der Schnellpresse. Der Bogen wird beim Druck bis zu seiner Anlagestellung von den Greifern gehalten, sie öffnen sich also nicht (wie bei der Stoppzylinderpresse) bei vollem Format noch vor beendetem Druck. Während des Druckvorganges wird der zu bedruckende Bogen auch nicht von Bändern geführt, sondern kurz vor dem Druck streicht eine Bürste (wie bei der Zweitourenmaschine) den Bogen an den Druckzylinder glatt an, um einen genauen Passer zu erreichen und ein Werfen oder Falten des Papieres zu verhüten. Diese Vorrichtung ermöglicht die Verarbeitung von Papieren aller Sorten und Stärken bis zu Florpost und führt einen besonderen Vorteil der Maschine klar vor Augen, nämlich ihre Verwendbarkeit für sämtliche Papiersorten.

Der Farbkasten hat ein genau einstellbares Federmesser, welches durch 9 Stellschrauben auf feinste Farbabgabe zu regulieren ist. Ebenso kann die Drehung des Duktors durch einfache

Verschiebung eines Stahlböckchens auf jede gewünschte Regulie-rung in bezug auf Farbgebung genau eingestellt werden. Das Farbwerk ist zur Reinigung leicht herausnehmbar und so angeordnet, daß ein Aluminiumfarbtisch, der fest mit dem Druckfundament verbunden ist (siehe Zweitourenmaschine), sich auf- und abwärts bewegt. Der Heber holt vom Duktor die Farbe und überträgt sie auf den oberen Teil des Farbtisches; eine Verreibwalze mit aufgesetztem Wechselreiber zur seitlichen Verteilung der Farbe verreibt diese auf dem ganzen Farbtisch. Zwei Auftragwalzen mit einem Wechselreiber auf der unteren und einem Stahlreiter auf der oberen Walze übertragen die Farbe von dem unteren Teil des Farbtisches auf die Druckform. Dadurch, daß sich auf jeder Auftragwalze eine Verreibwalze befindet, ist ein Doublieren oder eine Streifenbildung ausgeschlossen. Sämtliche Walzen wie auch die Wechselreiber haben Feinstellung durch Mikrometerschrauben, und zwar jede getrennt für sich. Die hierdurch erzeugte absolut gleichmäßige Verreibung und Übertragung der Farbe gewährleistet eine völlig einwandfreie Einfärbung der Druckform und garantiert somit erstklassige Deckung auch bei schwierigsten mehrfarbigen Druckarbeiten. Die Auftragwalzen werden nicht mehr durch Rollen geführt, sondern sie erhalten ihren Antrieb von seitlichen Laufleisten, die neben der Druckform laufen und den Walzen die Geschwindigkeit der Druckform geben. Ein Quellen oder Schwinden der Walzenmasse ist ohne jeglichen Einfluß auf die Einfärbung, da die Walzen jederzeit in den festen Walzenschlössern nach der Druckform eingestellt bzw. reguliert werden können.

Der Walzenwagen kann mit einem Handgriff hochgeklappt werden und schnappt in der äußersten Stellung selbsttätig ein, um die Druckform zur Reinigung oder Korrektur freizugeben. Beim Herunterlassen löst man den Federhaken, und der Walzenwagen wird in seiner untersten Stellung ebenfalls durch einen Federhebel arretiert.

Bei der Zurichtung wird, um ein bequemes Aufspannen des Aufzuges zu ermöglichen, der Walzen wagen hochgeklappt und der mit Scharnieren versehene vordere Teil des Anlegetisches in die Höhe gestellt. Der Aufzug selbst wird zwischen die federnde Auf-spannklappe gebracht, welche des besseren Haltens wegen mit Rillen versehen ist. Durch langsames Drehen des Schwungrades zieht man den Aufzug am Zylinder glatt und spannt ihn über eine Vierkantwelle, auf welcher ein Zahnrädchen sitzt, in das eine Feder eingreift. Mittels eines Steckstiftes kann man den Aufzug beliebig spannen. Der Druckzylinder ist durch einen Hebelgriff abstellbar, um bei Leerlauf der Maschine ein Bedrucken des Aufzuges zu verhindern. Über den Anlegemarken befinden sich Übergreifmarken, welche verhüten, daß ein Bogen über die Vordermarken hinweggeht, gleichzeitig vermeiden sie z. B. beim Verdrucken von Karton ein Anschlagen des Bogens an die untere Auftragwalze.

Zum Einheben der Druckform bringt man das Druckfundament in seine höchste Stellung, klappt den Walzenwagen hoch, hebt dann die geschlossene Form hinein und drückt sie gegen das Fundament, wo eine Knagge den Rahmen selbsttätig arretiert. Zur Sicherung befinden sich beiderseits der mittleren Knagge noch zwei Klemmschrauben, die sich beim Anziehen mit der Hand fest auf die obere Kante des Schließrahmens legen, was dem Schließen der Form wie bei der Schnellpresse entspricht und ein Wandern der Form unmöglich macht.

Als Bogenanlegeapparat dient der in der Fachwelt allgemein bekannte und langjährig bewährte automatische Bogenanlegeapparat „Universal“ der Firma Kleim & Ungerer, Leipzig, welcher in Funktion und Leichtigkeit der Bedienung unübertroffen ist; er ist mit den neuen, federnden Saugern ausgerüstet. Der zu bedruckende Bogen wird automatisch den Anlegemarken zugeführt, und erst, wenn die Seitenmarken den Bogen in seine richtige Stellung geschoben haben, schließen sich die Greifer und halten den Bogen während der Drehung des Zylinders bis nach beendetem Druck fest. Auf diese Weise wird ein absolut genauer Passer erzielt. Bei einem Versagen des Bogenansaugers oder bei Erschöpfung des zu bedruckenden Papierstapels rückt die Maschine automatisch aus.

Soll bei kleineren Auflagen oder aus irgendwelchem anderen Grunde mit der Hand angelegt werden, so kann mit einem Griff durch Herausziehen eines federnden Bolzens der automatische Bogenanlegeapparat abgestellt werden. Ein Anlegetisch aus Holz wird nach Herausheben des Rechens über den Apparat gelegt, und die Handanlage beginnt wie bei jeder Schnellpresse. Während mit

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dem automatischen Bogenanleger der ,,Elka“-Druckautomat eine Durchschnittsstundenleistung von 2300 spielend bewältigt, wird bei Handanlage von einer einigermaßen geübten Anlegerin ein Stundenergebnis von reichlich 2000 Druck bequem erzielt. Diese Leistung wird durch den kurzen Weg des Druckbogens bis zu den Anlegemarken als ein besonderer Vorteil der Maschine bedingt und erhöht somit die Rentabilität des ,,Elka“-Druckautomaten ganz außerordentlich, zumal die Ablage des bedruckten Bogens selbsttätig erfolgt.

Wie bereits vorher beschrieben, öffnen sich die Greifer erst nach erfolgter Zylinderumdrehung, worauf der Bogen durch die in entgegengesetzter Richtung des Zylinders rotierenden Gummirollen zwangsweise abgestreift wird. Die Transportbänder befördern dann den Bogen mit der bedruckten Seite nach oben zum Ablegetisch (Rückfrontbogenausgang). Der Ablegetisch selbst ist mit einem dreiseitig wirkenden Schiebeapparat versehen, der den Stapel von drei Seiten gegen das ebenfalls verstellbare Stirnbrett gerade stößt. Das Stirnbrett ist umlegbar und gibt den bedruckten Stapel zum Herausheben frei. Die automatische Ablegevorrichtung hat gegenüber dem einfachen Tiegel den Vorteil absoluter Sauber-haltung der bedruckten Bogen.

Der Antrieb des ,,Elka“-Druckautomaten erfolgt von einem 1 1/2 P. S. starken Elektromotor direkt über das Schwungrad. Der Motor ist auf einer an der hinteren Fundamentwand angebrachten federnden Wippe montiert, wodurch der Treibriemen dauernd in Spannung gehalten wird. Durch einen Regulieranlasser kann die Geschwindigkeit der Maschine beliebig eingestellt werden. Falls der direkte Antrieb der Maschine nicht möglich ist, wird sie mit Friktionskupplung versehen.

Die Verwendungsmöglichkeit des ,,Elka“-Druckautomaten ist eigentlich nur durch das Papierformat begrenzt. Vom einfachsten Akzidenzdruck bis zur schwierigsten Autotypie- und mehrfarbigen Arbeit entspricht die Maschine jeder an sie gestellten Anforderung in hervorragendster Weise, wie sie auch alle Papiersorten von Florpost bis Karton verarbeitet und gleichzeitig beste Druckqualität garantiert.


Bilder

Die Bilder zeigen beide Exemplare der Ariston ELKA (N) im aktuellen Zustand (April 2019). An den Maschinen wurden von den Vorbesitzern bereits Umbauten vorgenommen.

Weiter unten auf der Seitefindet ihr einen: „originalen“ Verkaufsprospekt der ELKA N und ELKA F1.

Verkaufsprospekt ELKA N und ELKA F1